Was, wenn du dich nicht in deinem (Human) Design wiederfindest?
Ein langsamer MG, eine ruhige introvertierte Manifestorin, ein ausgebrannter Projektor und was haben sie alle gemeinsam?
Sie brauchen einen kurzen Augenblick, um die Aussagen über ihre Energien und Strategien auf sich wirken zu lassen. Oft habe ich aber einige Stunden (oder Tage) später schon eine Rückmeldung im E-Mail-Postfach, in denen sie sich bedanken und von einem Energie-Boost und Inspiration tiefer zu tauchen berichten.
Solche Begegnungen bereichern mich persönlich sehr, denn oft sind es nur einige Sätze und Aussagen, die solch eine Veränderung in meinem Gegenüber auslösen.
Beispiel #1 - Manifestorin - 9 Geschwister und die nächst-ältere Schwester (schon) eine Manifestorin
Wenn ich bei einer Anfrage im Chart das Wort Manifestor lese, dann habe ich inzwischen gleich ein gewisses Bild vor Augen, wie diese Person sein könnte.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich dann im Call saß und eine ganz andere Art von Manifestorin vor mir hatte. Das meine ich überhaupt nicht negativ, aber ich habe bemerkt, dass mein Gegenüber aus irgendeinem Grund diese Manifestorenkräfte noch gar nicht so recht (aus)leben konnte.
Im Gespräch kam dann schnell zutage, dass es noch zehn andere Geschwister gibt und dass die vor ihr geborene Schwester auch (schon) eine Manifestorin ist. Wenn da schon eine Königin ist, dann ist nicht wirklich Platz und Raum für eine zweite Königin.
Im Laufe der Begleitung war es so schön zu sehen, wie die Kundin immer mehr aufgeblüht ist und mehr und mehr in ihre Kraft gefunden hat. Sie darf diese Kraft und Energie weiter für sich entdecken. Diese Kundin hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, das Umfeld anzuschauen, vor allem, wenn du dich nicht gleich in den Ausführungen wiederfindest und dir denkst: “Das bin aber so gar nicht ICH.”
Schau dir also unbedingt die Charts deiner Geschwister und von deinen Eltern an, denn diese Menschen haben die ersten Jahre deines Lebens grundlegend beeinflusst. Alle unsere Glaubenssätze und Vorstellungen von der Liebe und der Welt stammen aus dieser Zeit.
Man kann dann sehen, wo man vielleicht konditioniert wurde und wo man Dinge von der Umgebung übernommen hat, die aber gar nicht zu DIR passen.
Beispiel #2 - MG 3/6 - Wie kann ich meine Langsamkeit mehr leben? - WAAASSSS?
Kind mit 3/5 Profil - zeigt der Mama, was ein Wirbelwind ist und was sie nachholen darf
Ich frage immer noch mal genauer nach, was für die Person aktuell gerade wichtig ist, bevor ich mir das Chart zum ersten Mal anschaue. In dieser Mail stand, dass sie mehr und mehr auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist.
Dann sitzen wir in unserem ersten Gespräch und sie gibt mir noch ein kurzes Update: Sie spricht von Langsamkeit und wie sie ihre Langsamkeit mehr leben und nutzen kann. Ich saß ihr im Zoom-Raum gegenüber und dachte mir: MG und langsam - sind zwei Wörter, die ich nicht in ein und demselben Satz sagen würde. Im Laufe des Gespräches kommen wir schnell darauf, woher das kommt und wo es den Ursprung haben könnte. Ein langsamer gemütlicher MG, der eigentlich eher wie ein Wirbelwind durch die Welt fegen sollte.
Wir sprachen dann auch über ihre Tochter und so wurde ich neugierig und habe auch gleich deren Design nachgeschaut. Es war sehr schön für mich zu sehen, dass das Leben ihr eine Tochter mit demselben Typ und auch fast demselben Profil geschickt hat.
“Jede:r von uns findet die Familie, die dich am meisten weiterbringt in deinem Prozess.”
Das ist nicht immer angenehm, ich weiß.
Sie selbst war ein Profil 3/6 und die 2-jährige Tochter eine 3/5. Kinder sind noch voll intuitiv und leben ihr Design noch in vollen Zügen. Je kleiner sie sind, desto mehr. Dann kommt mehr und mehr die Erziehung und das Umfeld ins Spiel oder die vermeintliche Norm, wie etwas zu sein hat oder wie man sich zu benehmen hat.
Kinder, die sehr offen sind in ihrem Chart, übernehmen Dinge von ihren Eltern oder bekommen von denen unbewusst Dinge mitgegeben, wie z.B. die Art des Essens.
Ich habe dann zu meiner Kundin gesagt, dass sie doch bitte ihrer Tochter mehr zuschauen soll und mit ihr wirbeln soll und so ihren kleinen MG nach nähren darf. In ihrer eigenen Kindheit war das vielleicht zu viel für irgendwen im Umfeld und man gewöhnt es sich immer mehr ab.
Ein paar Tagen hat sie mir eine sehr schöne Rückmeldung gegeben, dass sie das für sie ein sehr inspirierendes Gespräch war und sie merkt, wie sie immer mehr in ihre Energie und ihre Kraft kommt. Was gibt es Schöneres.
Es braucht oft nicht viel und einfach nur mal eine andere Sicht oder Perspektive, wenn du dich im Leben festgefahren fühlst. Als Projektorin kann ich wunderbar zwischen den Zeilen lesen und finde schnell einen Anhaltspunkt, wenn Dinge nicht so ganz rund laufen im Leben.
Projektoren, die sich benehmen wie Duracell-Häschen
Oft finden sich Nicht-Energietypen nicht in ihrem Design wieder und das liegt meist daran, dass sie z.B. als ein kleiner Projektor oder kleine Projektorin in einer Energietypen-Familie gelandet sind. Du hast dann Eltern und/ oder Geschwister mit sakraler Energie und dann kommt eben ein kleiner (im Design sehr offener) Projektor daher und glaubt immer mithalten zu müssen.
In meinen Elternberatungen gebe ich oft den Tipp, den Kindern (Nicht-Energietypen) die Möglichkeit von Rad oder Roller bei längeren Ausflügen zu geben. Und diese sagen dann fast immer - ja, das fordert er oder sie immer ein. Schlaue Kinder!
Nicht-Energietypen, die ihr ganzes Leben wie Energietypen leben und agieren, werden später zu Workaholics und landen sehr sehr früh im Burnout, weil sie ihr Leben lang ihren Körper überfordern und mit fremder Energie arbeiten. Ich nutze auch ab und zu die sakrale Energie und setze mich ins Café, aber das mache ich nicht täglich, sondern wohl dosiert.
Der Körper schreit irgendwann einfach Stopp und schickt dir Erkrankungen und Beschwerden aller Art, um dich zu bremsen. Viele von uns sehen das aber nicht als Handbremse des Lebens. HIER spreche ich von meiner eigenen Erfahrung - auch ich habe viele Jahre gebraucht.
Dies betrifft vor allem die Manifestoren und die Projektoren. Die Reflektoren sind nicht ganz so anfällig, weil sie eine abweisende Aura haben und Dinge nicht so leicht, an sie herankommen.
2015 - Drei Dinge habe ich mir aus meiner ersten Begegnung mit dem Human Design mitgenommen: Du bist nicht wie die Masse, musst nicht überall dabei sein und darfst regelmäßig Pausen machen. Das hat meinem Körper sehr in dem Heilungsprozess geholfen.
Du musst nicht mit den 70 % der Duracell-Häschen mithalten, sondern darfst regelmäßig Pause machen, die Dinge in deinem Tempo und auf deine Art und Weise erlegen.
Tipp #1: Schau dir unbedingt deine Ursprungsfamilie an
Ich habe weiter oben schon erwähnt, wie wichtig ich es finde, sich in jedem Fall, neben dem eigenen Chart das der Eltern und Geschwister anzuschauen. Vor allem, wenn du entdeckst, dass du sehr viele offene/ undefinierte/ weiße Zentren hast.
Wenn es nicht die eigenen Eltern sind, dann die Menschen, die die ersten Jahre deines Lebens mit dir verbracht haben. Bei manchen sind das vielleicht die Großeltern. Aber mit dem Wissen, was unsere Großeltern für ein Päckchen zu tragen hatten, macht das umso mehr Sinn.
In den undefinierten Zentren sind wir offen für den Einfluss von anderen/ von Außen und übernehmen oft Dinge und Ansichten ohne sie (jemals im Laufe unseres Lebens) zu hinterfragen.
Du musst anfangs nicht in jedes Tor der anderen eintauchen, aber alleine schon zu sehen, wo bist du selbst offen und wo sind die anderen definiert? Was sind sie für Typen und was bist du für ein Typ? Schon das alleine bringt meist schon eine Erkenntnis.
Wo sind mögliche Konfliktpunkte?
Tipp #2: Verkörperung deines Designs anstelle Deep Dive
Ra Uru Hu - der Founder des Human Designs meint, dass es anfangs völlig ausreichend ist, dass du deinen Typ, deine Strategie und Autorität lebst.
Viele von uns bleiben wieder sehr auf der mentalen Ebene und versuchen die Themen aller Tore zu erkunden. Ich verstehe das, denn auch ich verspüre immer wieder den Reiz, tiefer in all das einzutauchen. Das bringt aber alles nichts, wenn du nicht mal deine Strategie lebst. Wenn du z.B. als Projektor nicht auf die adäquaten Einladungen warten kannst.
Du kannst dir das Tor deines Lebenswerks anschauen - das ist deine bewusste Sonne (rechts oben). Meine Sonne steht z.B. im Tor 30 und für mich ist es Balsam, wenn Menschen mir die Rückmeldung geben, dass ich bzw. was ich schreibe, sie inspiriert. Denn dann habe ich meine “Aufgabe” erfüllt. Auch reagiere ich nicht mehr auf jede Anfrage - nur wer mich ganz persönlich anspricht und ich voller Vorfreude auf das Gespräch bin. Manchmal fühlt sich das Warten auf die Einladung echt lang an, aber du musst ja nicht untätig sein.
Einer meiner Lieblingssätze für Projektoren:
“Mach dein Ding, solange bis die anderen mitmachen wollen.”
Dafür darfst du (und deine Produkte) aber auch sichtbar sein.
Tipp #3: Schau dir dein jetziges Umfeld an
Wenn du dir deine Ursprungsfamilie angeschaut hast, dann schau dir natürlich auch dein jetziges Umfeld an. Partner/ Partnerin/ Schwiegereltern, vor allem wenn du mit irgendwem Konflikte oder Probleme hast.
Vergleiche die Charts mit denen deiner Ursprungsfamilie und vielleicht findest du Parallelen im Hier und Jetzt und in deiner Vergangenheit. Oft triggern die Personen in der Gegenwart ja nur Themen, mit Menschen aus der Vergangenheit. Die Person im Hier und Jetzt hat damit meist nicht zu tun, sondern bringt nur das hervor, was du noch “bearbeiten” darfst.
Viele Erwachsene scheinen sich dessen nicht bewusst und versuchen immer ihre Partner oder Partnerin zu verändern. Darum geht es aber nicht im Leben. Sondern darum, dass jeder den anderen so sein lässt, wie er oder sie ist.
Wenn dich etwas an deinem Gegenüber stört oder triggert, überlege dir, woher aus deiner Vergangenheit du dieses Gefühl kennst. Dort liegt der Ursprung allen Übels - nicht im Hier und Jetzt.
Wie ist das bei dir?
Lebst du dein Design schon in vollen Zügen?
Wenn nein, dann lass uns das gern ändern …
Denn du hast es verdient in deinem Leben glücklich und zufrieden sein.