Verena Schmalz

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Die Kraft des eigenen “Warum”

Ich möchte dir heute erzählen, was mich als selbstständige Kinderphysiotherapeutin mit gut laufender Praxis eigentlich dazu gebracht hat, eine neue Website mit einer völlig neuen Zielgruppe zu gestalten und auch zu bespielen - in Form eines Blogs und inklusive Angebote. 

Wobei ich zugeben muss, dass es einige Zeit gebraucht hat, bevor diese Angebote ihren Weg auf die Website gefunden haben 😉.

Die Idee kam, mir glaub ich zum ersten Mal im ersten Lockdown im März 2020 - aber spätestens in meinem Mentoring für Heilberufe im Mai 2020. Ich habe den wohlgemeinten Vorschlägen der Marketing-Expertin gelauscht und habe schnell bemerkt, dass ich viele Dinge nicht so einfach mit einem Fingerschnippen umsetze, wie ich oder auch sie es gerne gehabt hätte. Und ich war nicht die einzige - einige haben sich noch viel schwerer damit getan als ich.  

“Warum tust du, was du tust?” 

Ich hätte nie gedacht, dass mich ein einfacher Satz so ins Strudeln bringen kann. Damals war die Kinderphysiotherapie meine Leidenschaft, was sich inzwischen ein bisschen verändert hat. Versteh mich nicht falsch, ich liebe meine Arbeit nach wie vor, aber es hat sich verändert. Vielleicht auch, weil sich meine Vision von meiner Zukunft verändert hat oder ich sie überhaupt mal gefunden habe. 

Aber zurück zu der Frage, die mich ins Strudeln gebracht hat: Ich bin mitten im Mentoring Live-Call in Tränen ausgebrochen, weil mir immer bewusster wurde, dass ich mich mit meinen größten Ängsten, Ablehnungen und Trauma aus der Vergangenheit beschäftigen muss, um diese Frage ehrlich zu beantworten. 

Warum kann ich so gut mit Kindern? 

Weil ich sehr sensibel auf die Personen in meinem Umfeld reagiere und schnell Stimmungen jeder Art ausmachen kann. Das habe ich als Kind lernen müssen und war dabei sicher oft in (für mich) unguten Situationen, aber es hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin und dafür bin ich dankbar. 

Meine Kolleginnen als neue Zielgruppe

Ich schreibe Blogartikel seit Mai 2019 und war auch schon vor dieser Zeit des Bloggens öfter auf Social Media unterwegs. Angefangen habe ich auf meiner Kinderphysio-Seite und auch nur sehr unregelmäßig. Immer wieder haben Kolleginnen bei Zusammentreffen zu mir gesagt: “Voll cool, was du alles auf Social Media machst.”  Damals wusste ich noch nichts von irgendwelchen Strategien, die es angeblich zu beachten gilt. 

Viele Therapeutinnen haben für sich und ihre Selbstständigkeit WEDER eine Website noch sind sie auf Social Media aktiv. 

Mir bringt meine Website die Mehrheit meiner Eltern in die Praxis und immer wieder auch Anfragen von nah und fern. Und auch wenn nicht alle Eltern zu mir kommen können - aufgrund der Distanz - kann ich über den Blog doch informieren und aufklären.

In den verschiedenen Mentorings habe ich gemerkt, dass therapeutische Berufe auf dem Weg in die Sichtbarkeit einfach einen anderen Schwerpunkt brauchen. Nicht die Strategien sind das Wichtigste, sondern das Mindset, die eigenen (limitierenden) Glaubenssätze zu entlarven und zu verändern und somit die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Das Hinschauen allerdings ist etwas Unbequemes und hat meist einen bitteren Beigeschmack. Wir Menschen neigen dazu, solchen Dingen lieber aus dem Weg zu gehen und aufzuschieben. Ich bin überzeugt, dass es aber genau das braucht, um im Leben weiterzukommen. 

Oft fehlt den Frauen auch einfach eine Vision oder Mission im Leben. Das gerade so jeden Monat über die Runden kommen ist für mich inzwischen keine Option mehr und so suche ich nach Wegen mehr Leichtigkeit in mein Sein und meine Arbeit zu bringen. Wenn du das auch möchtest, dann bist du hier richtig 😉. 

Selbstwert als Schlüssel

Ich habe schon oft von den 3 berüchtigten Online-Kursen im Sommer 2019 erzählt. Die waren mein Gamechanger in Sachen Online Präsenz und auch für vieles in meiner Praxis. Angefangen von einer Preiserhöhung noch während meines Urlaubs in Norwegen bis hin zu vielen neuen Ideen und Projekten. Immer wieder haben vor allem zwei der drei (Kurs-) Damen von Selbstwert gesprochen und was an diesem Selbstwert alles dranhängt. Sie sprachen immer wieder davon, dass ich es mir selbst wert sein soll bzw. dass mein Wissen und meine Zeit einfach einen Wert hat. 

Ich glaube, dass andere Menschen mich als selbstbewusst bezeichnen würden, aber ich selbst darf mich in regelmäßigen Abständen auf die Suche begeben nach meinem Selbstwert. Der wurde in der Vergangenheit öfter mal angeknackst und jetzt versuche ich ihn wieder dauerhaft bei mir zu behalten 😉. 

Aufwertung der Gesundheitsberufe beginnt in uns selbst

Immer wieder höre ich mich selbst oder Kolleginnen darüber schimpfen:

  • das die Gesundheit keinen so hohen Wert in unserer Gesellschaft zu haben scheint.

  • das Menschen oft nicht bereit sind, Geld zu investieren in sich und ihre Gesundheit.

  • das wir ja nicht so hohe Preise verlangen dürfen, weil es sich sonst nicht mehr jeder leisten kann. 

  • das man am Land nicht so viel verlangen kann wie in der Stadt. (ein diffuser Glaubenssatz, dem ich gern mal auf den Grund gehen würde)

Natürlich kann ich nicht von heut auf morgen das deutsche oder österreichische Gesundheitssystem reformieren, aber ich kann die Therapeutinnen zum Nachdenken anregen und Impulse senden, die Veränderungen in uns selbst bringen. Nur, wenn wir etwas verändern, wird sich auch das Außen verändern. Und nichts muss so sein, weil es immer so gewesen ist. 

Ich merke auch immer öfter, dass wir das in gewisser Weise auch selbst in der Hand haben. Denn wenn wir selbst nicht glauben, dass wir gut sind und unsere Zeit wertvoll ist, dann werden es auch die anderen da draußen nicht tun. Wenn wir Dumping-Preise für unsere Therapien anbieten, denen oft sauteure Fortbildungen vorangegangen sind, dann wird sich nichts verändern. 

Wir dürfen mal mit dem Tiefstapeln aufhören, ein bisschen größer träumen und über uns hinauswachsen. 

Glaubenssätze vs. Marketing-Strategien

Was sind solche blockierenden Glaubenssätze:

  • Als Therapeutin werde ich nie viel Geld verdienen und besitzen.

  • Ich kann nur mit meinen Händen Geld verdienen.

  • Mehr als … Euro kann ich pro Stunde nicht verlangen.

  • Ich bin ja nicht so wichtig, Hauptsache den Menschen ist geholfen. 

  • Wenn ich mich zuerst um meine Bedürfnisse kümmere, dann bin ich egoistisch. 

  • Werbung ist aufdringlich und darf ich als Gesundheitsberuf ja gar nicht machen. 

  • Ich bin noch nicht gut genug.

  • Marketing ist teuer und sowas können nur Agenturen. 

Was sind dann die Marketing-Strategien, die dem gegenüber stehen:

  • Du musst täglich, zur selben Zeit etwas auf Social Media posten.

  • Erhöhe deine Preise.

  • Schreib eine ganz persönliche Über-Mich-Seite.

  • Zeig dich auf deiner Website.

  • Blogge regelmäßig, um die Menschen zu informieren und auf dich und deine Arbeit aufmerksam zu machen.

  • Schnüre Pakete als Angebote, damit du nicht mehr deine Zeit gegen Geld tauschst.

  • Schreib ein Buch und nutze es als Marketing-Tool.

  • Nutze SEO, um deine Website und deine Texte zu optimieren. 

  • Vernetze dich mit anderen, schreibe Gastartikel, führe Interviews.

  • Menschen kaufen bei Menschen.

  • Du musst die Menschen emotional abholen. 

Puh, da dreht sich gleich mein Kopf bei so vielen To Do´s.

Anfang dieses Jahres habe ich für mich beschlossen, dass Strategien ja ganz nett sind, aber ich werde einfach meine eigenen Regeln aufstellen, denn das ganze Marketing wird mir sonst zu stressig und dann mach ich am Ende gar nichts. Außerdem ist man überhaupt nicht mehr ehrlich und authentisch, wenn man Dinge NUR tut, weil irgendein Marketing-Guru das mal gesagt hat. Spür in dich rein und finde die Dinge, die dir leicht fallen und bei denen für dich der Aufwand-Nutzen auch stimmt. 

Wenn du dein Warum schon kennst, dann nutze es gezielt für deine Website und deinen Außenauftritt. Wenn nicht, dann setz dich doch einfach mal mit einem leeren Blatt Papier oder einem Journal hin und schau, was dir in den Kopf kommt.

Gerne kann ich dich unterstützen, deinen individuellen Stil auf Social Media zu finden, deine Website aufzupeppen oder dein Alleinstellungsmerkmal zu finden, um herauszufinden, was dich einzigartig macht und Konkurrenz somit irrelevant. Ich persönlich finde ja sowieso, dass es keine Konkurrenz gibt, aber dazu kommt mal ein eigener Blogartikel.

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