Du darfst der wichtigste Mensch in deinem Leben sein
Diese Tipps sind für dich - ganz egal, ob du Single bist und allein lebst oder ob du mit deiner Familie im Reihenhaus wohnst. Ich sehe in meiner Praxis immer wieder, dass (vor allem) Mütter sich völlig vergessen und als Frau bzw. Partnerin quasi überhaupt nicht mehr zu existieren scheinen.
Alles dreht sich nur noch um das Kind und die Familie.
Die Mütter erzählen mir dann oft, dass sie nicht mal mehr 2 Minuten aufs Klo gehen können oder besser sie gestehen es sich selbst nicht mehr zu, dass sie das dürfen. Ich bin auch kein Fan von schreienden Kindern (wenn du dann doch mal aufs Klo musst), aber du als Mensch und deine Bedürfnisse sind auch wichtig.
Egoismus oder Selbstfürsorge?
An mich selbst zu denken - war etwas, wofür ich mich früher manchmal sogar geschämt habe. Und vielleicht denkst auch du dir jetzt im ersten Moment: “Puh, wie egoistisch ist das denn!”
Inzwischen lebe ich es aus vollstem Herzen und mit der Überzeugung, dass es mich zu einem gesünderen und glücklicheren Menschen macht. Ich bin mir sicher, dass auch DU auf Dauer gesünder und glücklicher bist, wenn du deine eigenen Bedürfnisse mal wieder an die erste Stelle rückst. Das nenne ich nicht Egoismus, sondern Selbstfürsorge. Dieses Wort klingt doch schon viel besser, oder?
Tipp #1 - wähle die Menschen weise, mit denen du viel Zeit verbringst
“Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst - online und offline.”
Als ich den Spruch vor einigen Jahren zum ersten Mal gehört habe, bin ich zum Nachdenken gekommen. Zum Glück habe ich einige Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich wirklich wunderbare und tiefgehende Gespräche führen kann und die sich auch alle meine verrückten Ideen anhören.
Ich umgebe mich gern mit positiv eingestellten Menschen, denn vor allem in Krisenzeiten, wie wir sie gerade haben, muss ich nicht noch den ganzen Tag hören, was alles nicht so optimal läuft. Ich schaue lieber auf die Möglichkeiten und nicht auf die Defizite.
Tipp #2 - vertraue darauf, dass du selbst am besten weißt, was gut für dich ist.
Nur du und niemand anderes!
Ich nutze immer öfter das Journaling für mich. Jahrelang habe ich mir in regelmäßigen Abständen wunderschöne Journal gekauft und mir vorgenommen, meine Gedanken darin festzuhalten. Meist lagen sie dann doch nur herum und ich habe gar nichts geschrieben. Ein Grund war sicher auch, dass ich immer geglaubt habe, dass ich nicht schreiben kann. Aber nur weil Grammatik und Rechtschreibung nicht so meins ist, heißt es ja nicht, dass ich nichts zu sagen habe: im Gegenteil 😉.
Ich habe letztens schon mal darüber nachgedacht, warum das so war. Ich habe gar nicht erst angefangen zu schreiben, weil ich auch Angst hatte, dass mein Gedanken im Journal “verloren gehen” und an Wichtigkeit verlieren - dabei ist es ja genau das Gegenteil. Wie wunderbar ist es, wenn Monate oder Jahre später die eigenen Gedanken und Ansichten noch mal reflektieren kann.
Schreibe einfach alles auf, was dir einfällt und wenn dir nichts einfällt, dann schreibst du: “Mir fällt gerade nichts ein, aber ich schreibe trotzdem weiter…” und irgendwann kommen die nächsten Gedanken und du schreibst weiter...
Du kannst folgende Fragen nutzen und deine Gedanken dazu aufschreiben.
Wer möchtest du sein und wo?
Was macht dich aus?
Was willst du tun? und warum?
Wie könntest du deine Ziele erreichen?
Wann wirst du damit beginnen?
“Ich mach mir meine Welt, so wie sie mir gefällt. Denn nur das ist wichtig! Ich bin wichtig!”
Tipp #3 - gönne dir immer wieder ein Auszeit von dem stressigen & schnelllebigen Alltag
Ich liebe es zum Beispiel in Cafés zu sitzen und einfach nur die Leute zu beobachten. Allerdings habe ich schon von vielen Menschen gehört, dass sie sich das gar nicht vorstellen können, einfach nur so herumzusitzen und nichts zu tun 😉.
Ich denke aber, dass das sicher jeder lernen kann 😜
Zurzeit geht das mit dem Café ja leider nicht und es fehlt mir auf jeden Fall, denn ich sitze auch zum Arbeiten gern unter Menschen. Ich hoffe, dass es im Sommer wieder möglich wird.
Tipp #4 - träume groß und trau dir selbst alles zu
Frage dich mal: “Wenn alles möglich wäre und es keine Grenzen oder Regeln gäbe, was würdest du dann tun?” Schreib das gern mal spontan auf und schau welche (vielleicht verrückten) Ideen dir da kommen.
Viele Hindernisse und Gründe, warum etwas (angeblich) nicht geht, sind nur in unseren Köpfen vorhanden. Wir limitieren uns oft selbst.
“Alles, was du glaubst, stimmt!” - achte also gut auf deine Gedanken, denn sie werden deine Zukunft bestimmen.
Update November 2023:
Seit März dieses Jahres lebe ich in Gravdal auf den Lofoten. Ich liebe die Landschaft und die Menschen. Am 28.12.2021 beschlossen, war es am 3.3.2023 so weit. Verliere also nie deine Träume aus den Augen …
“Hab deine Vision immer vor Augen, denn dadurch wird Energie frei und du kannst alles erreichen.”
Tipp #5 - setz dich jeden Tag 5 Minuten hin und tue nichts - außer Atmen
Puh, das ist echt nicht leicht. Ich muss mich selbst immer wieder daran erinnern, innerhalb Arbeitstages einfach mal kurz innezuhalten und nur zu atmen. Vielleicht speicher ich mir in Zukunft eine Erinnerung am Handy ein, die mich daran denken lässt, denn erst, wenn Sachen zur Routine werden, macht man sie ohne großartig darüber nachzudenken. Um eine Routine zu entwickeln, muss man Sachen auf jeden Fall länger als 21 Tage machen.
“Einfach nur atmen, den Moment genießen und nicht schon an das übernächste denken.”
Tipp #6 - sorge für ausreichend Schlaf
In den letzten Wochen schaffe ich es endlich mal wieder früher schlafen zu gehen. Während des ersten Lockdowns bin ich oft erst um 1 oder um 2 in der Früh ins Bett gegangen, weil ich mir so viele Kurse und Webinare angeschaut habe und gar nicht zur Ruhe gekommen bin, weil ich so viele Ideen im Kopf hatte. Ich habe die App “Tide” auf meinem Handy und lasse mich vom Sturm oder Regen in den Schlaf geleiten. Und wenn ich früh aufstehen muss, dann wecken mich die Vögelchen auf 😉. Ich nutze die App, auch wenn ich mich konzentrieren will - also beim Blog oder Buch schreiben.
Tipp #7 - einen Digital-Detox-Tag pro Woche(nende)
Ich bin immer noch froh, dass ich jahrelang kein Smartphone hatte und somit mein Handy auch jetzt nicht mein permanenter Begleiter ist - anders als bei vielen anderen. Ich mag viele Sachen gar nicht am Handy machen, weil es mir einfach zu klein und unhandlich ist.
Viele Eltern versagen ihren Kindern das Handy und leben ihnen aber etwas ganz anderes vor. Da gilt es definitiv Vorbild zu sein und den eigenen Handy-Konsum immer mal wieder zu hinterfragen. Am schlimmsten finde ich aber immer noch, wenn ich Menschen im Café oder Restaurant sitzen sehe und beide das Smartphone dauerhaft in der Hand haben und einfach nicht mehr miteinander reden. Ich versuche wenigstens am Wochenende nicht immer erreichbar zu sein und habe meinen Mieterinnen in der Praxis gesagt, dass Wochenende auch Wochenende ist und ich rufe auch unbekannte Nummern immer erst am Montag im Laufe des Tages zurück, um Termine auszumachen.
Tipp #8 - gönne dir (mindestens) 1x im Monat etwas Gutes - nur für dich allein
Egal ob Massage, Therapie, Sauna, Shiatsu oder allein ins Kino gehen (wenn, das endlich mal wieder geht). Ich gehe z.B. regelmäßig zum Shiatsu und genieße das jedes Mal sehr.
Nimm das Geld in die Hand und tue dir etwas Gutes.
“Nur, wenn es dir gut geht, kannst du auch zu 100% für andere da sein.”
Tipp #9 - beweg dich regelmäßig und ernähre dich gesund
Ich bin sehr froh, dass ich genau neben einem der Grazer Bauernmärkte wohne und so jeden Tag frisches Obst und Gemüse kaufen kann. Das ist auch praktisch, denn ich muss nichts auf Vorrat kaufen, sondern kann jeden Morgen entscheiden, worauf ich heute Lust habe.
Das mit dem Bewegen darf ich definitiv auch wieder mehr machen. Aber was soll ich sagen, ich mag das Couchsitzen auch sehr gern 😉. In den letzten Wochen bin ich dazu übergangen, zu allen meinen Terminen zu Fuß zu gehen. Oft bin ich dann so 1 ½ Stunden unterwegs, hin und retour. Mein Rad ist gerade in der Werkstatt und wird wieder fit gemacht für die ersten Frühlingsausfahrten.
Tipp #10 - das 6-Minuten-Tagebuch
Ich hatte schon öfter davon gehört - habe mir aber erst vor einiger Zeit mein erstes Eigenes gekauft. Ich habe bisher jeden Tag etwas hineingeschrieben. Egal wie gut oder schlecht ich drauf bin, durch die Art der Fragen schließt man eigentlich jeden Tag positiv ab, indem man die guten Dinge des Tages reflektiert. Man schreibt im Idealfall in der Früh und am Abend hinein und beantwortet die Fragen. In der Früh steht z.B., was den Tag wunderbar machen würde und am Abend ist eine der Fragen, was man morgen besser machen möchte.
Ich liebe Zitate und im 6-Minuten-Tagebuch* gibt es jeden Tag ein Zitat und am Ende der Woche noch mal spannende Fragen, die zum Nachdenken anregen.
“Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon. Du bist ein Unikat!”
Zusatztipp:
Ich mag das Rad des Lebens als eine Möglichkeit, um in regelmäßigen Abständen ein Check-up zu machen. Du unterteilst dabei das Leben in 8 Bereiche und schaust, wo du gerade steht, auf einer Skala von 1 bis 10.
Beziehung
Beruf/ Business
Spiritualität
Gesundheit
Familie
Freizeit/ Hobbies
Freunde
Finanzen
Wenn du die IST-Situation erstellt hast, kannst du auch noch deine WUNSCH-Situation für die Zukunft aufmalen. Und dann schauen, welche Bereiche brauchen in nächster Zeit deine vermehrte “Zuwendung” und Aufmerksamkeit, denn nur ein ausgeglichenes Rad kann gut laufen.