Verena Schmalz

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Ich gestehe - oft höre ich nicht zu, wenn mein Körper zu mir spricht

...und dabei meint er es immer soooo gut mit mir 😉.

Egal ob: 

  • Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich

  • Rückenschmerzen

  • Bauchweh 

  • oder Kopfschmerzen 


Er will mir immer etwas sagen. Mit dem Lauschen tue ich mich oft noch schwer, denn es gibt ja meist auch genug im Alltag, dass mich ablenkt - vom Reinspüren und Innehalten.

  • “Die Last der Welt auf den Schultern tragen.”

  • “Für wen oder was verbiege ich mich (und meinen Rücken)?”

  • “Was schlägt mir auf den Magen?”

  • “Worüber zerbreche ich mir den Kopf?”


Wenn dein Körper zu dir spricht, kannst du dich immer fragen:

  • Wozu zwingt mich mein Körper gerade? 

  • Und wovon hält er mich gerade ab?

Mein Körper ist ziemlich hartnäckig und denkt sich immer neue Dinge aus, wenn ich gerade mal wieder zu beschäftigt bin und ihm nicht zuhöre. Bis hin zu (zum Glück inzwischen nur noch kleinen und seltenen) Unfällen mit dem Rad, um mich “einzubremsen”

Früher (am Beginn meiner Arbeit als Physiotherapeutin) war ich sehr oft krank und vor allem auch oft während Fortbildungen oder im Urlaub, weil dann all der Stress von mir abgefallen ist und mein Körper einfach nichts mehr zu geben hatte. Damals habe ich noch 40 Stunden gearbeitet und quasi am Fließband Patienten behandelt. Das war aber nicht so meins und so möchte ich das auch nie wieder haben. 

Seit ich mich im März 2019 100 % selbstständig gemacht habe, war ich nur eine Woche wirklich krank. Das war letztes Jahr im Oktober - da musste ich seit langer Zeit mal wieder alle meine Patienten für eine Woche absagen und habe eine Woche im Bett verbracht. Ich hatte es wieder ein bisschen übertrieben, viel zu wenig getrunken und die vielen kleinen Zeichen vorher ignoriert. 

Vipassana als ein Augenöffner

Spätestens seit meiner ersten zehntägigen Vipassana Meditation im Jahr 2010 bin ich mir sicher, dass sehr viele körperliche Themen und Symptome ihren Ursprung in der Psyche haben. 

Ich hatte z.B. Jahrzehntelang immer wieder Schmerzen in meinem linken Knie und das war nach den ersten 10 Tagen Vipassana weg und ist seither nie wieder gekommen. Eben dieses Knie hätte mich im Jahr 1994 fast davon abgehalten, mein Austauschjahr als Schülerin in den USA machen zu können. Zum Glück, war es schneller wieder gut als zuerst gedacht. Es hat mich dann aber eben viele Jahre immer wieder “geärgert”. Es bringt nicht so viel immer Salben zu schmieren und Tabletten zu nehmen, wenn ich mir die Themen dahinter nicht anschaue. 

Ich merke jedenfalls, dass ich gewisse Themen - in Form von körperlichen Beschwerden - regelmäßig auf meinem Tisch habe - immer mit mehr oder weniger großem Erfolg in der Bearbeitung 😉. Auch habe ich bei Vipassana zum ersten Mal gemerkt, wie angespannt ich eigentlich körperlich war. Ich hatte große Mühe, während der Meditation eine entspannte Bauchatmung hinzubekommen. 

Kannst du in einem aufrechten Sitz gut in deinen Bauch atmen?

Ein Schlüsselerlebnis der letzten Jahre

Ich glaube, es ist inzwischen 10 Jahre her. Ich habe damals im Mosaik in Bruck/ Mur gearbeitet und kann mich an eine 1:1 Supervision erinnern, vor der ich das Gefühl hatte, als ob ich 100 kg auf meinen Schultern hätte. So hat es sich zumindest angefühlt. Nach einer Stunde reden mit Connor kam ich raus und hab mich federleicht gefühlt.

Oft reicht es schon, wenn man die Dinge einfach nur mal ausspricht und thematisiert und nicht immer alles in sich reinfrisst oder mit sich selbst ausmachen will. 

Zu viel ist zu viel...

... meinte mein Körper am 12.2.2021 - nachdem ich Wochen und Monate gefühlt zwischen meinen Ordnern gelebt habe. Ich konnte einfach nicht aufhören und hatte Angst, etwas zu versäumen. Es gab kein Anfang und kein Ende mehr. Hier ein Post-it, da ein Zettel, dort ne Notiz und Chaos in meinem Kopf. Am Ende hatte ich tausend Dinge und Ideen im Kopf und wusste schon lange nicht mehr, wo ich überhaupt anfangen sollte. Das mit dem Nicht-wissen-wo-Beginnen passiert mir leider öfter mal wieder. Ich bin dann so gelähmt, dass ich letztendlich gar nichts mache und dann enttäuscht bin, weil alles stagniert

Wie vor 24 Jahren 

An diesem besagten 12.2.2021 hatte ich körperliche Symptome, die ich das letzte Mal vor 24 Jahren hatte - auch in einer Phase größter Überforderung - meiner Abiturzeit (in Österreich die Matura 😉). Mein Körper wusste sich (auch diesmal) nicht mehr anders zu helfen und ich habe wirklich erst dann aufgehört zu arbeiten. Mit einigen sehr intensiven Gesprächen, einer Woche Nichtstun und ner Session Somatic Experiencing (eine von vielen) waren die Symptome zum Glück nach einer Woche wieder weg. So schlagartig wie sie gekommen sind. 

Eine Änderung ist dringend erforderlich

Ich habe dann gleich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mich zum 4-wöchigen Kurs “reTreat yourself” von Anna Rischke angemeldet. Es geht da viel um Achtsamkeit, Selbstfürsorge und einfach nur atmen 😉. Was das leichteste auf der Welt zu sein scheint, kann ziemlich in Vergessenheit geraten in unserer schnelllebigen und lauten Welt.

Fazit:

Nach den Erlebnissen der letzten Wochen bin ich ein bisschen zurückgerudert. Anders als in meinem Ausblick für 2021, arbeite ich jetzt doch wieder ein bisschen mehr in meiner Praxis und werde das zweite Standbein ein bisschen fokussierter und gemütlicher angehen. Für meine erste 100 %e Selbstständigkeit habe ich ja auch 8 Jahre gebraucht - warum sollte es diesmal von 0 auf 100 in ein paar Monaten gehen. 

Also definitiv Stress herausnehmen und fokussiert weiter in Richtung Ziel…

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