Warum ich die Rauhnächte liebe
Es war der 28.12.2021 und wenn ich meine Augen schließe, dann kann ich mir heute noch dieses Gefühl wieder hervorrufen, das ich damals gespürt habe. Ich hatte an diesem Abend Freund:innen eingeladen und als ich die Tür aufgemacht habe, habe ich gesagt: „Es ist schön, dass ihr da seid, aber es tut mir voll leid, wenn ich heute nicht ganz bei euch bin, denn ich bin schon woanders.“ Wir hatten einen wunderbaren Abend zusammen, haben über alles möglich geredet, aber ich hatte (von da an) eine krasse Aufbruchstimmung in mir.
An dem Tag habe ich für mich selbst beschlossen, dass ich nach Norwegen auswandern werde - inmitten der magischen Rauchnachtzeit. Ich war im Jahr 2015 das erste Mal in Norwegen und war fasziniert von diesem Land. Ich hatte schon damals sofort dieses Gefühl in meinem Bauch: Das ist ein Land, in dem ich leben könnte.
Und so habe ich mich am 28.2.2023 mit meinem halben Haushalt im Kofferraum, ohne eine Wohnung, ohne ein wirkliches Ziel auf den Weg in den Norden Norwegens gemacht. Ich habe schon die Lofoten angepeilt, weil mir die schon 2015 am besten gefallen haben und auch im Sommer 2019 noch mal fasziniert haben. Aber ich wusste noch nicht, wo ich wohnen werde, hatte auch noch nicht wirklich einen Job - nur einen Saisonjob als Tourguide (ab Ende Mai).
Ich habe letztens in meinem Rauhnachts-Journal nachgelesen und dort hatte ich während der Rauhnächte Ende 2021 hineingeschrieben, dass ich im Frühjahr 23 in Norwegen sein werde.
Am 3.3.2023 habe ich die norwegische Grenze überfahren und bin quasi ausgewandert. Nach 20 wunderbaren Jahren in Graz in Österreich war es einfach Zeit für ein neues Abenteuer.
Warum liebe ich die Rauhnächte so
Ich liebe Räuchern, ich liebe Runen, ich liebe Orakelkarten und ich mag es in mein Journal zu schreiben. Ich mache es nicht täglich, aber in dieser Zeiten mag ich das sehr. Im Journal klebt auch schon seit einigen Jahren mein 13. Wunsch und ich finde es wunderbar im Nachhinein darin zu lesen. Was war vor 2-3 Jahren Thema, was habe ich mir damals gewünscht, was hat sich seitdem verändert und was ist vielleicht schon so gekommen, wie ich es mir gewünscht habe.
Andererseits wird es sicher auch Dinge geben, mit denen man nichts mehr anfangen kann. Sowas nennt man Weiterentwicklung, denke ich 😉. Genauso ist es auch bei einer Website. Das ist nichts statisches - sondern darf sich mit dir verändern. Wie oft habe ich in den letzten ein-zwei Jahren die Texte auf meinen Webseiten verändert, weil einfach meine Gedanken und Ansichten sich im Laufe der Zeit verändern.
Man muss und darf Dinge manchmal loslassen und schauen, wofür man die Energie nutzen möchte und was man gerne noch erreichen möchte im Leben.
Rauhnächte - was ist das eigentlich?
Die Rauhnächte gehen von Mitternacht des 24. Dezembers bis zum 5. Tag des neuen Jahres.
Die Rauhnächte sind eine Zeit, in der man vor allem zur Ruhe kommt, in der gerne und viel geräuchert wird. Es geht auch viel ums Loslassen und einfach die Einstimmung auf das neue, kommende Jahr. Deswegen fand ich es sehr schön, als ich im letzten Jahr die Sperrnächte kennenlernen durfte. Ich nutze die Sperrnächte zum Reflektieren und Loslassen und die Rauhnächte für das Vorausschauen und Planen.
Jede Rauhnacht steht dabei für einen Monat, also in der ersten Nacht (24 auf den 25.12.) ist der Januar Thema. Was wird das Thema für den jeweiligen Monat? Und das geht dann so durch bis zum Dezember und der letzten Rauhnacht. Ich ziehe auch jeden Tag (bzw. Nacht) eine Orakelkarte für jeden Monat und lege die dann am Ende alle 12 auf und schreibe mir dann das jeweilige Thema in meinen meine Kalenderübersicht hinein. Auch hier finde ich es schön, im Laufe des Jahres immer wiederzusehen, was gerade Thema ist. So begleitet mich die Energie der Rauhnächte das gesamte Jahr über.
13 Wünsche fürs neue Jahr
Die Wintersonnenwende am 21.12. des jeweiligen Jahres wird sehr gerne genutzt, um die 13 Wünsche fürs folgende Jahr aufzuschreiben. Dabei geht's darum, dass man 13 Wünsche auf 13 verschiedene Zettel aufschreibt und in jeder Rauhnacht wird dann ein Zettel gezogen.
Du kannst dir selbst überlegen, ob du dir den Zettel dann vorher noch einmal anschaust und dann verbrennst oder ob du ihn einfach nur noch einmal in deiner Hand fühlst und dann einfach verbrennst, ohne nachzuschauen, was draufsteht.
Wenn du dann Rauhnacht für Rauhnacht einen Zettel für den jeweiligen Monat im kommenden Jahr gezogen hast, dann bleibt einer übrig. Man sagt, dass du die 12 Wünsche während der Rauhnächte (egal ob sie angeschaut hast oder nicht) ans Universum abgibst. Du lässt quasi das Universum für dich arbeiten und vertraust einfach darauf, dass die richtigen Menschen, die richtigen Situationen zu dir kommen werden, um genau diese Ziele zu erreichen.
Der 13 Wunsch, der am Ende übrig bleibt, ist der für dich selber - da darfst du selber aktiv werden und einfach Dinge tun, um es in Erfüllung gehen zu lassen.
Sperrnächte zur Reflexion & Loslassen nutzen
In der Zeit vom 8. bis 19.12. des jeweiligen Jahres.
Die habe ich selber erst letztes Jahr (2022) so wirklich kennengelernt, denn ich wusste vorher gar nicht, dass es die Sperrnächte gibt. Ich fand die Idee sofort sehr schön, weil die Sperrnächte vom 8. bis zum 19. Dezember dafür genutzt werden, um in 12 Nächten die vergangenen Monate des letzten Jahres zu reflektieren. Und dann die Rauhnächte ausschließlich zum Vorausschauen und Träumen nutzen kann.
Schau, was du im jeweiligen Monat:
gemacht hast
was vielleicht nicht so gut funktioniert hat
was du erreicht hast
was war prägend in diesem Monat
Manchmal ist es hilfreich, wenn du dafür in deinem Smartphone deine Bilder durchgehst. Ich habe ein Jahr lang mal jeden Monat einen Rückblick als Artikel in meinem Blog verfasst und konnte damit mein Jahr Revue passieren lassen. Mir kommen bei Bildern am schnellsten die jeweiligen Ereignisse wieder ins Gedächtnis, weil ich auch ein sehr visueller Mensch bin
Du kannst die Reflexion auch in dein Journal schreiben. Und nach dem Loslassen und Reflektieren während dieser Tage kannst du dich danach voll und ganz auf die neuen Visionen und auf das neue Jahr während der Rauhnächte fokussieren. Ich finde diese Idee sehr schön. Deswegen habe ich es für mich sofort so übernommen.
Journaling, Portaltage, Räuchern, Loslassen, Innehalten, Träume visualisieren
Diese ganze Zeit ist einfach hochenergetisch. Es sind auch wieder ein paar Portaltage während dieser Zeit.
Ich liebe Räuchern und ich habe seit Jahren immer wieder verschiedenes Räucherwerk ausprobiert. Manchmal spezielle Mischungen für jede einzelne Nacht, Thema und Element oder es gibt auch allgemeine Rauchnachtsmischungen. Du kannst natürlich auch deine eigenen Kräutermischungen erstellen.
Ich nutze auch gerne die Zeder, welche mein Lebensbaum ist. Aber die nutze ich ganzjährig und deshalb mag ich während der Rauhnächte eher etwas anderes/ Besonderes.
Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Nimm bitte:
was dir gut gefällt
was dich entspannt
was dich gut fühlen lässt
Bei solchen Dingen gibt es kein richtig und kein falsch. Es muss eigentlich nur zu dir passen.
Der gesamte Dezember mit den Sperrnächten ist eine Zeit des Innehaltens, das Loslassens und Reflektierens.
Ich habe gemerkt, dass ich ein paar Sachen aufgeschrieben haben, bei denen sich in den letzten Jahren nicht viel getan hat. Das macht mir aber gar nichts aus. Meiner Meinung nach gehen Dinge nur nicht in Erfüllung, weil es vielleicht einfach noch nicht dran ist/ war oder auch noch was viel Besseres oder anderes nachkommen darf - was ich mir vielleicht zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht vorstellen kann.
Deshalb versuche ich mich nicht mehr auf irgendwelche Dinge zu versteifen, sondern versuche einfach sehr offen für alles (Neue) zu sein. Die Richtung meines Lebens kenne ich ja, aber man darf sich halt auch mal vom Leben/ Universum überraschen lassen. Wenn ich alles zu sehr plane und gar nicht offen bin für andere Dinge, dann kann auch keine Magie passieren.
Visionboard gestalten am 2.1.
Wie viele ja wissen, liebe ich Visionboards und so habe ich am 2. Januar in den letzten 2-3 Jahren immer ein Visionboard gemacht. Einige Male auch zusammen mit Freundinnen. Ich finde, dass das Visionboard eine so eine kraftvolle Sache ist, weil Dinge auftauchen, die oft nur im Unterbewusstsein sind. Und wenn du sie dir immer wieder anschaust und visualisiert, dann können sie auch eher zu deiner Realität werden. Bei Dingen und Situationen, die du dir so gar nicht vorstellen kannst, wird es schwierig.
Norwegen ist schon seit 2019 auf meinem Visionboard und im Sommer 2020 wusste ich überhaupt noch nicht, wie ich jemals (dauerhaft) nach Norwegen kommen sollte und drei Jahre später lebe ich hier.
Du musst am Anfang noch nicht wissen, wie Dinge sich entwickeln sollen, aber du darfst deine positive Energie immer wieder darauf ausrichten, dass es Realität wird. Meine gut laufende Praxis in Graz hatte ich seit 2016 und am Ende war es genau diese, bzw. die Ablöse dafür, die ich mir ermöglicht hat, hierherzuziehen und auszuwandern. 2020 hätte ich nicht gedacht, dass ich diese Praxis jemals aufgeben würde, aber als ich dann am 28.12.2021 quasi die Entscheidung für mich getroffen habe, war klar, dass ich diese Praxis „loslassen“ darf, um einen neuen Schritt zu machen. Viele haben sich gefragt, warum ich eine so gut laufenden Praxis einfach aufgebe. Aber für mich war es ein Leichtes sie loszulassen, weil einfach die Zeit für etwas andere, etwas Neues gekommen war.
Bleibe also immer offen, für alles was kommt und für die Menschen, die dir begegnen, was die Menschen dir zu sagen haben und was sich immer wieder wiederholt. Das ist der Schlüssel zu Veränderungen und für ein schönes Leben.
Was magst du an den Rauhnächten?
Schreib es mir gerne in den Kommentaren.