Monatsrückblick März 2020: die Chance in der Krise

 

Was für ein Monat voller Hochs & Tiefs, voller Sorgen & Freude, voller Unsicherheit & Zuversicht...

All diese Dinge liegen immer so nah beieinander - an einem Tag bin ich voller Tatendrang und gut gelaunt, am nächsten Tag mag ich gar nicht aufstehen, geschweige denn drüber nachdenken, wie das alles so weitergehen soll.

Hochs & Tiefs

Anfang des Monats hatte ich ein Hoch in der Praxis erreicht: jede Absage füllte sich sofort mit einem neuen Patienten, jeden Tag hatte ich neue Patienten ohne, dass ich viel dafür tun musste. Ich musste zum ersten Mal, seit ich komplett selbstständig bin, einige Seiten in meinem Kalender voraus blättern, um Nachmittagstermine auszumachen, denn die sind immer sehr begehrt.
„Die Bude läuft!„ - wie man so schön sagt.

Zwei Wochen später ist alles anders: ich habe meine Praxis geschlossen, kann meine kleinen Patienten nicht behandeln, habe kein Einkommen mehr und keiner kann mir sagen, wie lange diese Situation anhalten wird. Dieses Ungreifbare ist für mich und sicher auch für viele andere sehr schwierig.

Ich habe gern die Kontrolle über mein Leben und die muss ich gerade abgeben und mich auf Neues einlassen.

"Richte deinen Focus auf die Lösung

und nicht auf das Problem."

Gandhi

Sorgen & Freude

Und natürlich mache ich mir Sorgen darüber, wie es weitergeht, wenn ich einige Monate nicht genug Einkommen habe. Aber andererseits verspüre ich ein tiefes Vertrauen in mir, dass am Ende alles gut wird. Auch, wenn es vielleicht gerade nicht immer danach ausschaut.

Ich habe in den letzten Wochen viele wunderbare Gespräche geführt. Und die waren soviel mehr wert, als immer auf dem neusten Stand der Bestimmungen zu sein.

Es deprimiert mich, wenn ich die ganzen negativen Aussagen in den FB-Gruppen lese und sehe, wie die Leute sich angiften und neidisch aufeinander sind. Es ist einerseits verständlich, dass die Menschen Angst haben, aber in diesem Fall gibt es keinen Schuldigen und wir sitzen alle im selben Boot. Gemeinsam schaffen wir das!

Es ist wunderschön anzuschauen, wie die Leute „zusammenkommen„ und aufeinander achtgeben. Etwas, dass in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren viel zu kurz gekommen ist.
Ich hoffe sehr, dass wir uns das, für die Zeit, wenn das alles vorbei ist, erhalten können.

"Wie wunderbar sind Menschen,

die Dinge einfach tun,

ohne darauf bedacht zu sein,

was für sie selbst dabei rausspringt."

(unbekannt)

Unsicherheit und Zuversicht

Die Unsicherheit über die Zukunft ist immer da, aber ich lasse sie nicht meinen Alltag regieren. Ich nehme sie wahr, aber sie soll mich nicht übermannen und unfähig machen, Entscheidungen zu treffen und neue Dinge auszuprobieren. In den letzten Tagen haben sich schon viele Dinge entwickelt.

Zum Beispiel wurde die Teletherapie vom Bundesministerium für Soziales und Gesundheit als eine Möglichkeit der Therapie anerkannt. Jetzt müssen nur noch die Krankenkassen grünes Licht geben und dann steht einem Weiterlaufen der Therapie mit den Kindern nichts mehr im Wege.

Meine Herausforderung ist jetzt, wie ich den Eltern die Dinge per Video gut und verständlich erkläre. Aber auch das ist sicher nur Übungssache.

Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft und bin schon sehr gespannt, was bis Ostern noch alles passiert.

"Positiv zu denken heißt nicht,

dass du immer gute Laune haben musst.

Es bedeutet lediglich,

dass du dir an "schlechten Tagen" bewusst machst,

dass auch wieder gute Tage kommen werden."

(unbekannt)

 
 
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Mein Wort 2020 ist “Leichtigkeit”

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Corona Woche#2 - wenn das jetzt monatelang so weitergeht...