Mein Wort 2020 ist “Leichtigkeit”
Es gibt einige Dinge in den letzten Jahren, die mir sehr geholfen haben, mehr Leichtigkeit in mein Leben und in mein Denken zu bringen. In den letzten Wochen kommen mir einige dieser Erfahrungen wieder öfter ins Gedächtnis, denn zurzeit ist es nicht immer leicht, die Leichtigkeit zu behalten.
Vipassana
Vor inzwischen 10 Jahren habe ich mich zum ersten Mal 10 Tage lang in ein Schweigeseminar gesetzt. Ich erinnere mich noch, wie ich in der Meditationshalle genau neben der Tür gesessen bin und nach zwei Tagen jedes Mal innerlich fast an die Decke gegangen bin, wenn ständig diese Tür auf und zu ging. Goenka hat vorn die ganze Zeit von Gleichmut geredet und ich saß völlig frustriert und genervt, mit Knieschmerzen auf meinem Kissen.
Aber in der Zeit nach Vipassana habe ich gemerkt, dass ich viele Sachen im Alltag nicht mehr so ernst gesehen habe. Ich kann seither viel besser abwägen, wofür es sich lohnt meine Energie aufzuwenden oder was man eher „sein lassen kann“. Alles kommt und vergeht – das ist der Lauf des Lebens und ich bin ein kleiner Teil davon.
Ich hoffe, dass der Kurs diesen Sommer zustande kommt und freu mich schon wieder auf 10 Tage schweigen und Energie tanken.
Von der Elternberatung zur Elternbegleitung
Diese Fortbildung von Marie-France Favre (Kinderdiplompsychologin) habe ich vor fast 10 Jahren zum ersten Mal besucht und die Inhalte haben mich und meine Arbeit mit den Kindern oder besser die Arbeit mit den Eltern sehr verändert. Seit dieser Fortbildung nehme ich mich selbst nicht mehr so wichtig. Und ich schaffe es besser, gesagte Worte nicht mehr persönlich zu nehmen, denn oft steckt hinter besagten Worten eine ganz andere Botschaft. Ich habe gelernt nachzufragen und zu hinterfragen, woher die, manchmal unguten Aussagen und Emotionen der Eltern kommen und wo der eigentliche Ursprung des Unmuts liegt.
Diese Fortbildung hat mir mehr gebracht als viele andere hochpreisige Kurse, die ich in den letzten Jahren gemacht habe.
Supervision
Wir hatten im Mosaik jahrelang eine tolle Supervisorin. Die Gruppen- und Einzelsupervisionen haben mir viel gebracht und dafür bin ich sehr dankbar.
Eine Kernbotschaft, die ich für mich mitgenommen habe: „Keiner kann meine Gedanken lesen und jeder hat eine völlig eigene Sichtweise von derselben Situation.“ Also heißt es immer wieder über die Dinge zu reden, die im Raum stehen und ein ungutes Klima machen. Inzwischen frage ich ziemlich schnell nach, ob ich irgendwas Falsches gesagt oder gemacht habe, wenn ich das Gefühl habe, dass etwas nicht passt. Meist hat es dann gar nichts mit mir als Person zu tun.
Im Rahmen einer Gruppensupervision habe ich mal gesagt: „Als Physiotherapeutin werde ich sowieso nie Millionärin.“ – Die Supervisorin schaut mich an und ihre Antwort war: „Wer sagt denn das?“ – „Du kannst Bücher schreiben, Vorträge halten und Seminare geben.“ Diesen Satz hab ich immer wieder im Kopf und versuche, die Möglichkeiten zu sehen und zu nutzen und mich nicht selbst zu limitieren und einzuschränken.
So wie ich auch jahrelang den Satz von selbstständigen Kollegen lange mit mir herumgetragen habe: „Ich würde nie wieder ins Angestelltenverhältnis zurückgehen.“ Es hat viele Jahre gebraucht, bis ich mich getraut habe, aber ich bereue es nicht.
Online Kurse Sommer 2019
Meine Website hab ich schon seit 2011, aber erst im Juni 2019 habe ich angefangen Blogbeiträge zu schreiben und diese dann auch auf Facebook zu teilen. Die Kurse im Sommer haben mir gezeigt, dass ich selbst sehr viel dafür tun kann, dass die Leute mich online finden.
Meine Website hat mir von Anfang an die meisten Patienten gebracht, aber dass ich so viele Möglichkeiten habe, selbst zu bestimmen, wie gut ich bei Google gefunden werde, ist mir erst letzten Sommer so richtig bewusst geworden. Seither nutze ich dieses Wissen und beschäftige mich sehr viel mit den Möglichkeiten des Social-Media-Marketings. Die Eltern finden mich und ich muss mir keine Patient:innen "suchen".
Ausblick aus meinem Caddy im Sommer 2019 in Norway - I love it :-)
Corona – die Chance in der Krise
Ich habe keine Angst und ich habe seit der Krise keinen Tag bereut, dass ich mich vor einem Jahr 100 % selbstständig gemacht habe, auch wenn es jetzt grad sehr gemütlich wäre ein Fixgehalt zu haben. Aber in meiner Situation lässt mich die Krise erfinderisch werden und ich bin „gezwungen“ mir neue Wege zu überlegen, wie ich mit meinem Wissen auch online Geld verdienen kann. Im gemütlichen Angestelltenverhältnis gäbe es dafür keine Dringlichkeit.
Also sage ich mir jeden Tag:
„Ich möchte mit Leichtigkeit all meine Ziele erreichen.“